Das Leben ist hart – aber gut
Nach dem höchsten Punkt der Querung kamen wir mehrere Tage sehr gut vorwärts. Zwischen 25 und 30 Kilometer am Tag. Dann sind die Bedingungen wieder härter geworden. Am 6. September stellten wir unser Camp im Sturm sogar bereits um 14 Uhr auf und machten einen halben Tag Pause.
Normalerweise beginnt unser Tag um 5 Uhr (Wasserkochen) und endet um 22 Uhr im Schlafsack. Die Tage sind sehr strukturiert und voll ausgefüllt. Wie Bengt vor ein paar Tagen gesagt hat: «Life is hard. But it’s a good one!» So kommt den meisten ein (halber) Ruhetag durchaus gelegen, um ein wenig zu lesen, seinen Gedanken nachzuhängen oder Musik zu hören.
Am nächsten Tag riss der Reissverschluss bei meiner Schlittenabdeckung und ich musste ihn in der bissigen Kälte reparieren. Da konnte ich Bengt nur noch teilweise zustimmen. Aber wenn ich dran denke, mit was für Material Nansen und sein Team bereits 1888 eine Grönland-Querung gemacht haben, dann bin ich doch wieder ganz zufrieden!
In den nächsten Tagen wird’s wieder interessant. Denn nun nähern wir uns bereits dem Ende des Inlandeises und auf unserer Route heisst das: Abstieg durch Eisabbrüche und Eisfälle. Mal sehen, wie wild es wird.
- Etappe 1: Fahrradstrecke von der Schweiz bis ans Nordkap 4500km von Mai bis Juli 2016
- Etappe 2: Zu Fuss Durchquerung des grönländischen Inlandeises 600km auf Ski von Aug. bis Sept. 16
- Etappe 3: Zu Fuss Durchquerung Spitzbergen 200-400km auf Ski im März 2017
- Etappe 4: Zu Fuss von russischer Eisstation bis Nordpol und zurück 200-400 km im April 2017