Weiterer Einsatz für «Direkthilfe Erdbeben Nepal»

Veröffentlicht vor 3363 Tagen

Ich gebe zu, ich übe ich mich in Zurückhaltung. Als leidenschaftliche Berufsbergführerin fühlt es sich sehr eigenartig an, zu den höchsten Bergen der Welt zu reisen, ohne das Ziel ihrer Gipfelbesteigung zu verfolgen. Doch der Auftrag ist mir wichtiger, als jeder Berg der Welt.

Obwohl man heute in den Medien nichts mehr von den verheerenden Zerstörungen durch das Erdbeben in Nepal vom April hört, sind die Nöte der Menschen dort noch vorhanden. Nach der Naturkatastrophe im vergangenen Frühling, habe ich mir für den Rest des Jahres den Wiederaufbau der Himalaja-Bergdörfer Thame und Pheriche im Khumbutal auf die Karte geschrieben. Mit einer ersten Tranche des Spendengeldes wurden im Monat Juli ein Waisenhaus, ein Altersheim, mehrere Privatfamilien im und die Hilfeleistungen durch den Mönch Lama Tashi Tsering unterstützt. Jetzt im Oktober reise ich direkt ins Dorf Thame oberhalb Namche, um dort den Wiederaufbau von fünf zerstörten Häusern finanziell zu unterstützen. Auch in Pheriche, wo die meisten erfolgreichen Everest-Hochträger herkommen (von 140 Einwohnern im Dorf standen 90 Sherpas als Bergführer und Hochträger ein- oder mehrere Male auf seinem Gipfel) werden weitere Mittel zum Wiederaufbau ihrer Häuser zur Verfügung gestellt. Die Menschen dort sollen sich nicht kein Holz kaufen und sich nicht keine Arbeitshilfen leisten, um ihre Häuser vor Wintereinbruch wetter- und kältedicht machen zu können. Deswegen reise ich jetzt zu den höchsten Bergen der Welt, ohne sie zu besteigen. Nein, ich will keine Helfer-Lorbeeren ernten oder mich als Gutmenschen darstellen. Ich freue mich, dass ihr, die diese Zeilen lest, mir und meinem Kollegen, dem Dokumentations-Fotografen Chris (Spitzname «Yeti») gute Gedanken für gutes Gelingen wünscht. Dafür danke ich herzlich auch im Namen der Spender.

Eure Evelyne